Wenn sich jetzt am Samstag unser Umzug nach Hof zum dritten Mal jährt, bin ich dort, wo wir hergekommen sind – im Ruhrgebiet. Gleichwohl werde ich auf den Jahrestag anstoßen. Das Schöne ist, dass ich das in Gesellschaft von Leuten tun kann, die alle schon hier waren und wissen, wovon ich rede.
Schöne Momente erlebt man oft ganz unverhofft. Heute war es mal wieder soweit. Und das kam so:
Vor einiger Zeit war ich als rasende Reporteri bei der Inthronisation der Karnevalsgesellschaft Narhalla. Davon hatte ich hier schon berichtet. Ein Programmpunkt dort war ein kleiner Wettbewerb der amtierenden Stadtverwaltung gegen die Kandidaten für die Positionen bei der anstehenden Kommunalwahl. Ihre Aufgabe: So schön wie möglich das Lied „Hof bleibt Hof“ zu singen. Als Unterstützung wurde seinerzeit extra eine ältere Dame auf die Bühne geholt, die nicht nur herzlich vom Publikum begrüßt wurde, sondern sich auf der Bühne auch sichtlich wohlfühlte. Denn es war, wie ich lernte, „ihr“ Lied. Ihr Name: Eva Hagen. Da musste ich ein bisschen schmunzeln, denn mir fielen meine Kindheitserinnerungen wieder ein. Mein Opa schaute immer so gerne „Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht.“ Immer mit dabei: Margit Sponheimer mit „ihrem“ Lied: „Am Aschermittwoch bin ich geboren“. Hatte ich da etwa die Margit Sponheimer von Hof erlebt?
Nun, zwischenzeitlich war mir das Ganze schon wieder in Vergesseneheit geraten. Gestern aber bat mich die Frankenpost, mich doch mal bei „einer Frau Hagen“ zu melden. Sie wollte gerne ein Foto von der Inthronisation haben. Worum es ging, konnte ich mir dann ja schon denken. Heute rief sich sie an und hatte dann 22 Minuten und 45 Sekunden das wirkliche Vergnügen, ihr zuzuhören. Selten habe ich eine Dame, weit über 80, mit so viel Freude und Vitalität von ihrem Engagement für den Hofer Fasching und ihre Narhalla erzählen hören – von ihren Auftritten, von den vielen Liedern, die sie geschrieben hat, von den Aufzeichnungen für Fernsehsendungen, von der Begeisterung und der Sympathie, die ihr das Publikum entgegenbrachte. Ach, das war einfach schön.
Zwischendurch haben wir dann auch geklärt, auf welchem Wege ich ihr ein Foto zukommen lasse. Es werden natürlich ein paar mehr, denn daran hat sie bestimmt viel Freude. Den Weg zum Drogeriemarkt, um die Fotos auszubelichten, mache ich gerne. Denn digital ist sie nicht unterwegs.
Jetzt habe ich schon länger hier nichts mehr geschrieben. Das soll sich mal wacker ändern im heute beginnenden Jahr 2020. Wenn ich so überlege, was ich in Hof in diesem Jahr wohl alles persönlich miterleben werde, dann fällt mir einiges ein.
Als Anwohnerin am Oberen Tor müsste ich ja die Umsetzung des Beleuchtungskonzeptes live mitverfolgen können. So es denn kommt. Die Neueröffnung des neuen technischen Rathauses werde ich als Nachbarin wohl auch erleben dürfen. Seit August 2018 beobachte ich die Entstehung des Baues von meinem Büro in der Bürgerstraße aus. Das war nicht immer schön – vor allem dann, wenn es sehr „laute“ Gewerke waren. Aber die sind zum Glück Geschichte.
Sehr gespannt bin ich auch, ob die Fototouren zustandekommen, die unsere Foto-Faktorei in Kooperation mit der Tourist-Info entwickelt hat. „Hofer Orte“ heißen die einzelnen Angebote, die bei der Tourist-Info zu buchen sind und die wir begleiten. Wir wären dann soweit.
Mal sehen, was sonst noch so kommt, über das sich zu berichten lohnt. Manches darf aber ruhig auch so bleiben, wie gut besuchte Konzerte des Kammerchores, mein „Logenplatz“ bei den Festumzügen, schöne Theateraufführungen, nette Begegnungen – gerne auch bei einem Hofer Bier – und alles, was das Leben in Hof sonst noch lebenswert macht.
Zu dieser Veranstaltung muss ich jetzt auch mal was sagen:
Der Frankenpost-Artikel fasst die Kernpunkte der gestrigen Veranstaltung gut zusammen. Schade finde ich, dass eine solche Veranstaltung überhaupt stattfinden musste. Meines Erachtens müsste es doch in einer Stadt wie Hof auch so möglich sein, alle Protagonisten an einen Tisch zu bringen, um die Zukunft unserer Stadt zu gestalten. Es geht um viel mehr als schöne Fassaden, billige Parkplätze oder Sauberkeit in der Stadt. Hof hat ein strukturelles Problem. Das berührt den Branchenmix des Einzelhandels ebenso wie die Entwicklung des Biedermeierviertels und der Altstadt zum attraktiven Geschäfts- und Lebensraum. Da sind grundsätzliche Lösungen und Ideen gefragt. Was spricht zum Beispiel dagegen, zumindest einmal zu prüfen, ob die Ludwigstraße nicht auch Fußgängerzone werden kann? Nein sagen kann man immer noch, wenn es aus nachvollziehbaren Gründen gar nicht geht oder es keine tragfähigen Kompromisse gibt. Bezüglich des Branchenmixes könnte man auch mal prüfen, ob nicht auch das Konzept eines Innenstadt-Outlets gangbar wäre in der hochwertigen Variante, wie es in Bad Münstereifel in NRW umgesetzt wurde.
Wenn zudem die Wärschtlamänner das alleinige Hofer Alleinstellungsmerkmal sind, dann ist das auch noch durchaus ausbaufähig. Sie bereichern unsere Stadt ohne Frage, aber dafür kommt niemand extra nach Hof. Ich könnte mir aber ein turnusmäßig wiederkehrendes Biedermeierfestival in Hof vorstellen, mit dem es gelingt, Leute nach Hof zu bringen. Wir haben die Hofer Symphoniker, die Konzerte mit Musik aus der Zeit aufführen könnten. Wir haben ein Theater, das an markanten Hofer Orten spielen könnte. Wir haben kreative Gastronomen, die mit Sicherheit auch thematisch passende Gerichte und Getränke auftischen könnten.
Das alles macht sich natürlich nicht über Nacht, und es bedarf des ernsthaften und kooperativen Miteinanders aller Beteiligten – Stadtverwaltung, Stadtrat, Hauseigentümer, Einzelhändler, Kulturschaffender und Bürger. Sich von selbsternannten Handels-Gurus vorführen oder gar auseinanderdividieren zu lassen, darf keine Alternative sein. Insofern hoffe ich, dass sich eine solche Veranstaltung nicht wiederholt.
Vor einer Woche sind sie wieder abgereist – unsere Gäste aus Westfalen. Das wäre jetzt nicht so spannend, wenn man nicht weiß, dass es 18 an der Zahl waren. Wer schon einmal drei Tage lang Gastgeber für so viele Leute war, der weiß, welche Gedanken einen da im Vorfeld umtreiben.
Heute auf den Tag genau wohnen wir zwei Jahre in Hof. Und langweilig ist es uns bisher überhaupt nicht geworden. Unser zweites Jahr hier war ereignisreicher als es zu erwarten gewesen wäre. „Wie die Zeit vergeht“ weiterlesen
Heute um 17:00 Uhr begann das Auftaktkonzert der Gewinnerchöre des Chorwettbewerbes „Hochfranken singt“ – klangvoll „Erstes Hochfränkisches Chorfestival“ genannt in der Hofer Freiheitshalle. Für uns Chöre ging es aber schon viel früher los.
Heute war ich zum ersten Mal, seitdem wir hier in Hof wohnen, im Galeriehaus. Es ist ja eine legendäre Location in Hof – Wiege der Hofer Filmtage, Kulturstätte, Szenetreff und Kneipe, die die Hofer seit vielen Jahrzehnten begleitet.
Ich weiß, Eigenlob stinkt! Aber das Konzert des Kammerchores Hof am Sonntag war es wirklich wert, besucht zu werden. Es war musikalisch ein echtes Highlight. Das Publikum wusste das zu schätzen und hat sich mit viel Applaus bei uns bedankt. Und mit rund 250 Besuchern waren wir sehr zufrieden. Mehr konnten wir an einem sonnigen Herbstsonntag um 17:00 Uhr nicht erwarten.