Mal wieder Volksfest

Mal wieder Volksfest

Ich bin jetzt nicht so „die“ Hardcore-Volksfestbesucherin. Aber Leute-Gucken und die Rummelplatzattraktionen bestaunen mache ich schon gern. Also ist ein Abend während der Volksfestzeit in Hof immer für einen Rundgang übers Festgelände reserviert. Im Biergarten etwas essen und trinken, dann ein Bummel über den Rummelplatz und zum Schluss Lose kaufen – das ist das Ritual.

Und hätte es ein Feuerwerk gegeben – ich hätte es mir in diesem Jahr ebenso angesehen wie die angekündigte und dann leider doch wieder abgesagte Drohnenshow. Mit solch einem „Feuerwerk der Zukunft“ wären wir in Hof doch mal ganz weit vorne gewesen. Aber Corona macht halt doch immer noch des Öfteren einen Strich durch die Rechnung. Beim Volksfest in diesem Jahr wirbelte Corona bzw. die Vorstellungen, wie ein coronaschutzgerechtes Volksfest aussehen sollte, das ganze eingespielte Festgefüge ja ohnehin ordentlich durcheinander. Ergebnis: kein Festzelt, nur Biergarten, keine Bewirtung durch die Hofer Volksfestwirte, sondern Ersatzfestwirt, dann noch der Ersatz für den Ersatzfestwirt – rund lief es nicht. Aber die ganzen Querelen schienen auf dem Volksfest keine Rolle mehr zu spielen – zumindest wirkte es bei meinem Besuch am Donnerstag so auf mich.

Ich wollte mal wissen, wie das Gelände ohne Festzelt wirkt. Durch die ausschließliche Freilicht-Kulisse guckte man – gefühlt – über unendliche Weiten von Biertischen und Bierbänken. Gut, dass die meiste Zeit so gutes Wetter war, schoss mir durch den Kopf. Ansonsten wäre es wahrscheinlich ein wirtschaftliches Desaster geworden.

Die Lautstärke der Musik von der Bühne (zu diesem Zeitpunkt vom Band) am Beginn der Nailaer Straße war wirklich unglaublich laut. Es überraschte mich, dass dennoch alle Bänke davor besetzt waren. Vielleicht haben sich manche ja nichts zu erzählen, denn ans Unterhalten war da nicht zu denken.

Kommunikationsfreudig wurde auch ich erst wieder auf Höhe des 2. Drittels des Platzes. Ab da kam Biergartenatmosphäre auf. Freie Plätze gab es auch – also checkte ich mal das Essensangebot. Ich denke schon, dass da für jeden etwas dabei war. Natürlich war es mehr oder weniger ein Standardangebot – was absolut okay ist, denn große Experimente beim ersten (Nach)-Corona-Volksfest würde ich aus wirtschaftlichen Gründen auch nicht machen. Gleichwohl hielt ich die Augen offen nach etwas, das nicht Currywurst, Bratwurst, Hähnchen und Co. hieß, auch nicht vor Fritierfett triefte und zudem ohne großen Aufwand an Besteck gegessen werden konnte. Keine leichte Aufgabe, aber ich fand etwas. Klein, aber fein – eine wunderbar frische, gebutterte und mit Käse und ein bisschen Gemüse belegte Laugenbrezel aus dem mobilen Verkaufswagen von Café Vetter. Ins Café Vetter gehe ich nie. Wenn sie diese Brezeln allerdings in ihrem Café in der Bismarckstraße verkaufen, was ich nicht weiß, könnte ich mir einen Besuch doch glatt mal überlegen :-). Zusammen mit einem kühlen Bier war meine kulinarische Volksfest-Welt voll in Ordnung. Doof fand ich, dass Getränke nur von den Bedienungen gebracht werden konnten. Als Fan der englischen Pub-Kultur fand ich das ein wenig nervig. Obwohl ich den Bedienungen, die mir an diesem extrem heißen Tag echt leid taten, jeden verdienten Cent gönnte und auch mit Trinkgeld nicht geizte.

Danach stürzte ich mich in die farbenfrohe und klangbunte Welt des Rummelplatzes. Nur zum Gucken, versteht sich. Aber es machte viel Spaß, die Freude der Leute zu sehen, wenn sie durchgewirbelt, ihnen buchstäblich die Sinne verdreht wurden oder ihnen das Überraschungsmoment ein freudiges Kreischen entlockte. Mit der einbrechenden Dunkelheit leuchteten die Farben der Fahrgeschäfte noch intensiver – eine ganz eigene Welt.

Und ich verlasse keinen Rummelplatz, wenn es auch nur eine halbwegs vernünftige Losbude gibt. Die fand ich in derjenigen, wo es Pflanzen zu gewinnen gab. 20 Lose für fünf Euro brachten mir mit nur 140 erlosten Punkten die Trostpreiskategorie ein. Ich entschied mich für einen Mini-Kaktus mit fünf Armen – symbolisch für die Anzahl an Jahren, die wir nun schon in Hof leben. Er ist gerade mal zehn Zentimenter hoch. Nächstes Jahr am Volksfest-Donnerstag werde ich ihn wieder messen in der Hoffnung, dass er sich bis dahin gut entwickelt.

Danach ging es wieder heim. Und wie hätte es anders sein können: „Layla“ begleitete uns vom Festplatz herunter. Aber schlechte Songs gehören ja auch irgendwie zum Volksfest …

Happy in Hof

„Happy in Hof“

Das war das Fazit des Moderators Michael Sporer nach der Sendung „Wir in Bayern“ am vergangenen Freitag, in der mein Mann und ich zu Gast waren und über unser Leben in Hof und die Fototouren berichten durften, die wir mit der Foto-Faktorei anbieten.

Dirk und ich im Studio von „Wir in Bayern“. Da hatten wir unseren Fernsehauftritt bereits hinter uns.

Es war total interessant, einmal eine Live-Sendung im Studio mitzuerleben und noch viel aufregender, Teil einer Live-Sendung zu sein. Das war für uns beide eine Premiere. Im Rahmen  meiner Tätigkeit in der Unternehmenskommunikation war ich bisher immer nur daran beteiligt, für andere Fernsehauftritte vorzubereiten und hinter den Kulissen zu begleiten.

Nun also sollten wir selbst einen Beitrag zu einer Sendung leisten. Wie wir das gemeistert haben, könnt Ihr in der BR-Mediathek ansehen. Mein Fazit: Vorher fühlte ich mich so, wie ich mich immer vor einer mündlichen Prüfung gefühlt habe. Man weiß nicht so ganz genau, was gefragt wird und geht im Kopf alle Themen immer und immer wieder durch in der Hoffnung, dann im Ernstfall auf alle Fragen eine Antwort zu haben. Hinterher ging es mir dann eher so wie nach einem Bewerbungsgespräch. Es war ein ständiges Schwanken zwischen „Lief doch eigentlich ganz gut“ und „Da hättest Du vielleicht noch etwas anderes sagen oder ergänzen können“.

Das Fazit von Herrn Sporer stimmt auf jeden Fall. Auch die positive Resonanz, die wir von Familie und Freunden bekommen haben, hat uns sehr gefreut. Denn „happy“ sind wir in Hof, und das kam offenbar auch so rüber.

Und so schön München auch ist: In einer so großen Stadt möchten wir beide nicht mehr leben. Das entspannte(re) Leben in einer mittelgroßen Stadt wie Hof macht glücklicher – zumindest uns!

Hier der Link zur Sendung „Wir in Bayern“ vom vergangenen Freitag:
Wir in Bayern, 15.10.2021

Ideen für das Biedermeierviertel

Ideen für das Biedermeierviertel

Ich bin ein „Hybrid“ – Anwohnerin am Oberen Tor und damit eigentlich nicht eingeladen gewesen zur heutigen Präsentation zur möglichen Entwicklung des Biedermeierviertels. Da wir aber unser Büro in der Bürgerstraße haben, war ich dann eben doch eingeladen. Und es war wirklich interessant.

Die grundsätzlichen Ideen, die für unseren „ungeschliffenen Rohdiamanten“, wie ich das Biedermeierviertel zu nennen pflege, von einem Stadtplanerbüro aus Weiden vorgestellt wurden, fand ich richtig gut. Es schlägt vor, Quartiergaragen einzurichten, die dazu beitragen sollen, das Biedermeierviertel weitgehend parkplatzfrei zu machen. Das finde ich ausgesprochen gut. Die Planer sehen auch in einer stärkeren Begrünung und Verkehrsberuhigung eine Aufwertung des Biedermeierviertels ebenso wie in einer Revitalisierung bzw. Attraktivitätssteigerung der Innenhöfe, deren Charme oft durch „Nutzbebauung“ wie Garagen oder ähnliches verlorengegangen ist. Auch das finde ich richtig gut. Soweit – so gut. Als Bürgerstraßen“bewohnerin“ alles super.

Als Anwohnerin am Oberen Tor weiß ich, dass man sich an die Situation, vor dem Haus nur Be- und Entladen zu können und anderswo dauerhaft zu parken, sehr gut gewöhnen kann. Ich finde aber, dass in jedem Fall auch der obere Teil der Ludwigstraße, die derzeit in diesem Sanierungsentwurf nicht einbezogen ist, unbedingt da mit hinein gehört. Das habe ich heute Abend nicht verstanden, warum der Teil der Ludwigstraße ab Höhe Bürgerstraße Richtung Oberes Tor nicht mit zum Sanierungsgebiet Biedermeierviertel gehört. Verkehrsberuhigung (am liebsten aus meiner Sicht Fußgängerzone) und Begrünung würden dazu beitragen, dass man auf der Ludwigstraße und am Oberen Tor viel besser flanieren und promenieren könnte, auch mal die Straßenseite wechseln würde, was man derzeit überhaupt nicht gerne macht. Denn man hat ja gar keine Chance, entspannt über die Straße zu gehen. Und es würde einen gewaltigen Beitrag dazu leisten, die Tempo-20-Zone, die eigentlich sowieso schon existiert, auch durchzusetzen. Wer auch im Bereich Oberes Tor wohnt, weiß, was ich meine …

Ich hoffe sehr, dass die ersten Ideen, die heute vorgestellt wurden, weiterverfolgt werden. Das Biedermeierviertel hätte es verdient.

Aller guten Dinge sind drei

Aller guten Dinge sind drei

Wenn sich jetzt am Samstag unser Umzug nach Hof zum dritten Mal jährt, bin ich dort, wo wir hergekommen sind – im Ruhrgebiet. Gleichwohl werde ich auf den Jahrestag anstoßen. Das Schöne ist, dass ich das in Gesellschaft von Leuten tun kann, die alle schon hier waren und wissen, wovon ich rede.

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Hof ist schön

Hof ist schön

Ich gehe gerne durch unser Städtchen, wenn die Abendsonne noch scheint. Neulich schlenderten wir mal die Ludwigstraße hinunter, das Untere Tor und die Vorstadt entlang. Wir genossen den Blick über die Saale und folgten ihr bis zur Lessingstraße. Danach gingen wir durch den Klosterhof und über den Schlossplatz wieder zurück zum Oberen Tor.

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Keine Fata Morgana

Keine Fata Morgana

Ostersonntagsspaziergänge verbindet man ja mit blühenden Narzissen und Krokussen, dem Summen der ersten Hummeln und Bienen und dem Zwitschern der Singvögel. Einen ganz besonderen Vogel sahen wir heute auf unserem heutigen „Ausflug“ – groß, blau-gelb und mit doch eher krächziger Simme.

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Alles liegt brach

Alles liegt brach

Ich hätte nie erwartet, einmal das zu erleben, was seit zweieinhalb Wochen traurige Realität ist: geschlossene Läden und Restaurants!

Die Frühjahrsware in den Modegeschäften bleibt liegen, keine neuen Sommerschuhe, kein Eisdielenbesuch, kein Bier in der Kneipe, kein Ausgehen zum Essen, kein neuer Haarschnitt, kein Ratschen mit dem Wärschtlamo …

Dass einem das „Grundrauschen“ und die normale Geschäftigkeit fehlen, damit stehe ich mit Sicherheit nicht alleine da. Auch wenn man nicht jeden Tag durch sämtliche Läden streift. Als alte Krämerseele mag ich mir gar nicht vorstellen, wie schwer für die Händler und Gastronomen eine solche Situation vor und über Ostern sein muss. Leid tun mir auch alle die, die vom Tourismus leben oder ihr Geld mit Auftritten verdienen.

Ich wünsche allen, dass ihre Versuche, über Onlineangebote, Lieferservices oder Wohnzimmerauftritte via Facebook oder Youtube im Gespräch zu bleiben und das Beste aus der Situation zu machen, erfolgreich sind. Und ich hoffe, dass es bald wieder anders wird.  „Am Ende wird alles gut. Wenn es noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende.“ Vielleicht hilft das Zitat von Oscar Wilde ja beim Durchhalten.

Abgesagt!

Abgesagt!

Eigentlich stünde ich jetzt im Moment zusammen mit dem Kammerchor Hof in Bamberg im Chorraum der Auferstehungskirche. Aber natürlich ist dieses Konzert wie auch das für morgen in der Hofer Marienkirche geplante wegen der Corona-Krise abgesagt. Das ist echt schade! Denn es steckt so viel Arbeit und Herzblut drin.

Mit diesen Absagen stehen wir natürlich nicht alleine da. Und ich kann es jedem Chor, jeder Band, jeder Theatergruppe, jedem Solokünstler nachempfinden, wenn sich viel Enttäuschung breit macht. Wir haben mit dem Kammerchor seit November letzten Jahres an unserem Programm für das Passionskonzert geprobt. Neben den Montagsproben gehörten auch zwei Probenwochenenden zur Vorbereitung. Wir kümmerten uns um Aufführungsorte, verpflichteten Solisten, entwarfen und druckten Plakate, stellten die Termine in Veranstaltungskalender, verfassten Pressemitteilungen. Das haben viele andere genauso gemacht und viel Herzblut und auch Geld in ihr Projekt gesteckt.

Und nun können wir die Konzerte nicht geben. Das ist natürlich insofern besonders schade, als gerade Musik in dieser Zeit ein wenig Zuversicht verbreiten und von der besonderen Situation ablenken könnte. Aber der Schutz der Gesundheit geht halt nun mal vor.

Bei unserem speziellen Programm ist es allerdings nicht sinnvoll, in diesem Jahr noch einen Ersatztermin anzuberaumen. Aber im nächsten Jahr ist ja wieder Passionszeit und Corona dann hoffentlich kein Thema mehr.

Aufgrund der aktuellen Situation …

Aufgrund der aktuellen Situation …

So beginnen viele Schilder, die jetzt zu überall zu lesen sind. Was damit gemeint ist, ist eh‘ klar. Es folgen je nach Ziel der Botschaft Verbote, Erklärungen, Hinweise auf Online-Angebote, Lieferdienste usw.

Am besten hat mir aber der „Aushang“ am Central-Kino gefallen: Genau das ist es, was wir uns alle wünschen: Bald wieder ins normale Leben zurückkehren zu können.

Und hier noch ein paar andere Schilder, die in Hof so zu sehen sind: