Wie die Zeit vergeht

Wie die Zeit vergeht

Heute auf den Tag genau wohnen wir zwei Jahre in Hof. Und langweilig ist es uns bisher überhaupt nicht geworden. Unser zweites Jahr hier war ereignisreicher als es zu erwarten gewesen wäre.

Nur singen war gestern. Mittlerweile bin ich auch Schriftführerin des Kammerchor Hof e.V. Und nur für den Blog zu schreiben, gehört auch der Vergangenheit an. Seit einiger Zeit bin ich als „rasende Reporterin“ für die Frankenpost unterwegs, was viele interessante Begegnungen mit sich bringt. Am spannendsten aber war es, die Selbstständigkeit aufzubauen. Im Mai letzten Jahres fing ich an, mich damit zu beschäftigen. Da saß ich in unserem Wohnzimmer am Oberen Tor und überlegte, wie ich meinen Ideen Konturen geben könnte. Zu einem Ergebnis bin ich auch gekommen. Im Herbst habe ich die Foto-Faktorei und die Kommunikationsagentur kommvivo gegründet und gemeinsam mit meinem Mann im Sommer ein Büro in der Bürgerstraße bezogen.

Das Büro mag ich ja mindestens genauso gern wie die Wohnung am Oberen Tor. Es ist eine wunderbare Mischung aus Arbeits- und Wohlfühlatmosphäre und hat mit seinem böhmischen Gewölbe auch noch richtig Hofer Altstadtflair. Und weil es vor zwei Jahren keinen Sinn machte, eine Einweihungsparty zu feiern – wir kannten ja niemand hier – haben wir das dann mit einer Büroeinweihung nachgeholt. Denn durch die Chöre und die Foto-AG kennen wir jetzt doch schon recht viele Leute.

Unsere Wohnung ist – wie wir die letzten beiden Jahre festgestellt haben – der Logenplatz für alle Feste und Festumzüge, die in Hof stattfinden. Schlappentag, Volksfest, Bürgerfest oder was auch immer – wir sind mittendrin. Ich möchte nirgendwo anders wohnen als da, auch wenn die Wohnung unpraktisch geschnitten ist (vielleicht auch typisch für Hofer Altstadtwohnungen?). Und die „Mängel“, die wir vor zwei Jahren in Kauf nahmen, weil es keine wirklichen Alternativen zu der Wohnung gab, stören uns auch nicht mehr wirklich. Balkone, Gäste-WCs, Stellplätze und eine abgeschlossene Küche werden ja auch überbewertet, oder ;-)? Und wer kann schon von sich behaupten, ein 60-qm-Wohnzimmer zu haben? So groß war vor 20 Jahren unsere komplette Wohnung in Köln, die damals schon genauso viel Miete kostete wie wir heute hier für 140 qm zahlen. Verrückt, oder?

Und ich werde ja nicht müde, meine Begeisterung für Hof kundzutun. Ein Beweggrund, die Foto-Faktorei zu gründen, war zum Beispiel, einen Beitrag dazu zu leisten, Hof und seine wunderschöne Umgebung bekannter zu machen. Weil es uns selbst halt hier so gut gefällt. Natürlich sind wir noch im Aufbau. Es ist ja gerade erst ein halbes Jahr her, dass wir unsere geführten Fototouren anbieten. Wir konnten aber schon einige Gäste von „auswärts“ für unsere Touren begeistern. Gemeinsam mit den Hofer Teilnehmern haben wir ihnen viel über die Region erzählt und dabei selbst auch noch manch Neues erfahren.

So fühle mich nun gut gerüstet für den Besuch meines ehemaligen Chores aus Gevelsberg in Westfalen. Fast pünktlich zu meinem „Zweijährigen“ kommt er mich nächste Woche von Donnerstag bis Sonntag besuchen. Ich bin sehr gespannt, wie es meinen NRWlern hier gefällt. Ein bisschen „arbeiten“ dürfen wir dann auch. Zweimal werden wir proben und am Sonntag dann den Jubelkonfirmations-Gottesdienst in der Michaeliskirche mitgestalten. Darauf freue ich mich auch schon. Der Rest ist Vergnügen, und die Hofer Besonderheiten wie Wärschtlamo und leckeres Bier werde ich sehr wohl in die Planung zu integrieren wissen. Ich habe da schon mal was vorbereitet …

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