Auf dem Weg zum Waldfrieden

Auf dem Weg zum Waldfrieden

Während der Zeit der Ausgangsbeschränkungen lernt man die nähere Umgebung bei Spaziergängen doch noch etwas besser kennen.

Letzte Woche Samstag machten wir einen Ausflug in die Raitschin und erkundeten die Wanderwege dort rings um das Gasthaus – den Feldherrenhügel inklusive. Dabei fiel mir auf, dass ich bis dato dort nur abends im Dunkeln zum Essen hingefahren bin und den Feldherrenhügel nur von Fotos bei Sonnenuntergang kenne.

Der Feldherrenhügel in der Raitschin

Heute nun waren wir mal in Jägersruh. Unser Ziel dort: Wir wollten mal den ehemaligen Gasthof Waldfrieden angucken. Der Zustand des Wegweisers dorthin ließ vermuten, dass wir auf einen Lost Place stoßen würden, aber dem war gar nicht so. Das Gelände war zwar abgesperrt, aber es sah dort recht aufgeräumt aus. Was von den vielen Gebäuden alles Gastronomie war, weiß ich nicht und auch nicht, warum alles so verwaist ist. Aber eine Idee für die Nutzung hätte ich schon.

Auf dem weiteren Verlauf unserer Runde trafen wir auch auf erste Frühlingsboten – Palmkätzchen und eine Hummel. Sehr viel mehr blüht ja leider noch nicht, zumindest was ich kenne. Heute waren die Spaziergänger, auf die wir gestoßen sind, aber wieder viel aufgeschlossener. Mit vielen tauschten wir ein „Hallo“. Da macht der Spaziergang in solchen Zeiten doch viel mehr Spaß.

 

Alles liegt brach

Alles liegt brach

Ich hätte nie erwartet, einmal das zu erleben, was seit zweieinhalb Wochen traurige Realität ist: geschlossene Läden und Restaurants!

Die Frühjahrsware in den Modegeschäften bleibt liegen, keine neuen Sommerschuhe, kein Eisdielenbesuch, kein Bier in der Kneipe, kein Ausgehen zum Essen, kein neuer Haarschnitt, kein Ratschen mit dem Wärschtlamo …

Dass einem das „Grundrauschen“ und die normale Geschäftigkeit fehlen, damit stehe ich mit Sicherheit nicht alleine da. Auch wenn man nicht jeden Tag durch sämtliche Läden streift. Als alte Krämerseele mag ich mir gar nicht vorstellen, wie schwer für die Händler und Gastronomen eine solche Situation vor und über Ostern sein muss. Leid tun mir auch alle die, die vom Tourismus leben oder ihr Geld mit Auftritten verdienen.

Ich wünsche allen, dass ihre Versuche, über Onlineangebote, Lieferservices oder Wohnzimmerauftritte via Facebook oder Youtube im Gespräch zu bleiben und das Beste aus der Situation zu machen, erfolgreich sind. Und ich hoffe, dass es bald wieder anders wird.  „Am Ende wird alles gut. Wenn es noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende.“ Vielleicht hilft das Zitat von Oscar Wilde ja beim Durchhalten.

Abgesagt!

Abgesagt!

Eigentlich stünde ich jetzt im Moment zusammen mit dem Kammerchor Hof in Bamberg im Chorraum der Auferstehungskirche. Aber natürlich ist dieses Konzert wie auch das für morgen in der Hofer Marienkirche geplante wegen der Corona-Krise abgesagt. Das ist echt schade! Denn es steckt so viel Arbeit und Herzblut drin.

Mit diesen Absagen stehen wir natürlich nicht alleine da. Und ich kann es jedem Chor, jeder Band, jeder Theatergruppe, jedem Solokünstler nachempfinden, wenn sich viel Enttäuschung breit macht. Wir haben mit dem Kammerchor seit November letzten Jahres an unserem Programm für das Passionskonzert geprobt. Neben den Montagsproben gehörten auch zwei Probenwochenenden zur Vorbereitung. Wir kümmerten uns um Aufführungsorte, verpflichteten Solisten, entwarfen und druckten Plakate, stellten die Termine in Veranstaltungskalender, verfassten Pressemitteilungen. Das haben viele andere genauso gemacht und viel Herzblut und auch Geld in ihr Projekt gesteckt.

Und nun können wir die Konzerte nicht geben. Das ist natürlich insofern besonders schade, als gerade Musik in dieser Zeit ein wenig Zuversicht verbreiten und von der besonderen Situation ablenken könnte. Aber der Schutz der Gesundheit geht halt nun mal vor.

Bei unserem speziellen Programm ist es allerdings nicht sinnvoll, in diesem Jahr noch einen Ersatztermin anzuberaumen. Aber im nächsten Jahr ist ja wieder Passionszeit und Corona dann hoffentlich kein Thema mehr.

Aufgrund der aktuellen Situation …

Aufgrund der aktuellen Situation …

So beginnen viele Schilder, die jetzt zu überall zu lesen sind. Was damit gemeint ist, ist eh‘ klar. Es folgen je nach Ziel der Botschaft Verbote, Erklärungen, Hinweise auf Online-Angebote, Lieferdienste usw.

Am besten hat mir aber der „Aushang“ am Central-Kino gefallen: Genau das ist es, was wir uns alle wünschen: Bald wieder ins normale Leben zurückkehren zu können.

Und hier noch ein paar andere Schilder, die in Hof so zu sehen sind:

Keine Ausreden mehr

Keine Ausreden mehr

Ach wäre doch nur Chorprobe. Dann hätte ich noch eine Ausrede, um nicht bügeln zu müssen. Aber die Corona-Krise lässt unsere Euphonia-Proben am Dienstagabend leider erst einmal ins Wasser fallen – bis nach den Osterferien zumindest.

Bis dahin ist unser Haushalt dann wahrscheinlich auf Vordermann. Die Montagabende sind bis dahin quasi auch „frei“. Denn der Kammerchor hat erzwungenermaßen ebenfalls Pause.

Schade, aber nicht zu ändern!

Aufmunterung mit Schattenseiten

Aufmunterung mit Schattenseiten

Es war so ein schöner Sonntag heute. Die Bilder vom Theresienstein machen richtig Lust auf Frühling. Und doch blieb bei unserem heutigen Spaziergang immer ein leicht ungutes Gefühl.

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Stille rings um uns her

Stille rings um uns her

Dass an einem Samstagnachmittag bei einem Blick aus dem Fenster am Oberen Tor kein Geschäft im Umfeld offen hat, kein Wärschtlamo zu sehen ist, keine Leute unterwegs sind und das vom Wind über die Straße gewehte Laub das einzige Geräusch ist, das man hört: Wer hätte an solch eine Geisterstimmung jemals geglaubt? Ich jedenfalls nicht!

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23 Minuten Lebensfreude

23 Minuten Lebensfreude

Schöne Momente erlebt man oft ganz unverhofft. Heute war es mal wieder soweit. Und das kam so:

Vor einiger Zeit war ich als rasende Reporteri bei der Inthronisation der Karnevalsgesellschaft Narhalla. Davon hatte ich hier schon berichtet. Ein Programmpunkt dort war ein kleiner Wettbewerb der amtierenden Stadtverwaltung gegen die Kandidaten für die Positionen bei der anstehenden Kommunalwahl. Ihre Aufgabe: So schön wie möglich das Lied „Hof bleibt Hof“ zu singen. Als Unterstützung wurde seinerzeit extra eine ältere Dame auf die Bühne geholt, die nicht nur herzlich vom Publikum begrüßt wurde, sondern sich auf der Bühne auch sichtlich wohlfühlte. Denn es war, wie ich lernte, „ihr“ Lied. Ihr Name: Eva Hagen. Da musste ich ein bisschen schmunzeln, denn mir fielen meine Kindheitserinnerungen wieder ein. Mein Opa schaute immer so gerne „Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht.“ Immer mit dabei: Margit Sponheimer mit „ihrem“ Lied: „Am Aschermittwoch bin ich geboren“. Hatte ich da etwa die Margit Sponheimer von Hof erlebt?

Nun, zwischenzeitlich war mir das Ganze schon wieder in Vergesseneheit geraten. Gestern aber bat mich die Frankenpost, mich doch mal bei „einer Frau Hagen“ zu melden. Sie wollte gerne ein Foto von der Inthronisation haben. Worum es ging, konnte ich mir dann ja schon denken. Heute rief sich sie an und hatte dann 22 Minuten und 45 Sekunden das wirkliche Vergnügen, ihr zuzuhören. Selten habe ich eine Dame, weit über 80, mit so viel Freude und Vitalität von ihrem Engagement für den Hofer Fasching und ihre Narhalla erzählen hören – von ihren Auftritten, von den vielen Liedern, die sie geschrieben hat, von den Aufzeichnungen für Fernsehsendungen, von der Begeisterung und der Sympathie, die ihr das Publikum entgegenbrachte. Ach, das war einfach schön.

Zwischendurch haben wir dann auch geklärt, auf welchem Wege ich ihr ein Foto zukommen lasse. Es werden natürlich ein paar mehr, denn daran hat sie bestimmt viel Freude. Den Weg zum Drogeriemarkt, um die Fotos auszubelichten, mache ich gerne. Denn digital ist sie nicht unterwegs.

Und dieses Foto wird dabei sein:

Eva Hagen, die Dame in der Mitte, der der amtierende Prinz das Mikro unter die Nase hält, war bei der Inthronisation voll in ihrem Element.

 

Jahresauftakt-Wienerla

Jahresauftakt-Wienerla

Wofür gibt man in Hof gerne sein Geld aus? Richtig – für ein Paar Wiener vom Wärschtlamo! Obwohl es heute eher Zufall war, dass das erste Geld, das ich in Hof in diesem Jahr ausgegeben habe, für ein Paar Wiener war. Aber lecker waren sie! Und bestimmt findet sich auch mal wieder die Gelegenheit, mit meinem Stamm-Wärschtlamo Marcus zu ratschen. Denn das gehört zum Wärschtla-Kauf für mich doch irgendwie dazu. Dazu war heute aber keine Gelegenheit. Es war einfach zu viel los. Auch wenn man es auf diesem Bild nicht sieht. Es ist aber auch nicht von heute.

Dann wollen wir mal …

Dann wollen wir mal …

Jetzt habe ich schon länger hier nichts mehr geschrieben. Das soll sich mal wacker ändern im heute beginnenden Jahr 2020. Wenn ich so überlege, was ich in Hof in diesem Jahr wohl alles persönlich miterleben werde, dann fällt mir einiges ein.

Als Anwohnerin am Oberen Tor müsste ich ja die Umsetzung des Beleuchtungskonzeptes live mitverfolgen können. So es denn kommt. Die Neueröffnung des neuen technischen Rathauses werde ich als Nachbarin wohl auch erleben dürfen. Seit August 2018 beobachte ich die Entstehung des Baues von meinem Büro in der Bürgerstraße aus. Das war nicht immer schön – vor allem dann, wenn es sehr „laute“ Gewerke waren. Aber die sind zum Glück Geschichte.

Sehr gespannt bin ich auch, ob die Fototouren zustandekommen, die unsere Foto-Faktorei in Kooperation mit der Tourist-Info entwickelt hat. „Hofer Orte“ heißen die einzelnen Angebote, die bei der Tourist-Info zu buchen sind und die wir begleiten. Wir wären dann soweit.

Mal sehen, was sonst noch so kommt, über das sich zu berichten lohnt. Manches darf aber ruhig auch so bleiben, wie gut besuchte Konzerte des Kammerchores, mein „Logenplatz“ bei den Festumzügen, schöne Theateraufführungen, nette Begegnungen – gerne auch bei einem Hofer Bier – und alles, was das Leben in Hof sonst noch lebenswert macht.