Schlappentag 2018: Alles gut überstanden
Man kann den Schlappentag ja so und so gestalten. Einfach die Zeit genießen oder eine Mischung aus Arbeit und Bierzelt kombinieren. Ich habe mich für Letzteres entschieden. Aus gutem Grund: Das Schlappenbier sollte niemand unterschätzen.
Ich hatte es mir ja schon gedacht, aber nach einer Maß Schlappenbier bin ich mir sicher: Je später man damit anfängt, um so besser.
Ich habe mich bis kurz nach 16:00 Uhr davon ferngehalten. Und das war gut so. Denn rund eineinhalb Stunden und eine Maß Schlappenbier später, musste ich feststellen: Das hat es wirklich in sich. Wer davon mehr als eines trinken kann, der ist wahrhaft trinkfest. Aber irgendwie sorgt es auch für Stimmung. Im Festzelt war die Hölle los.
Und jetzt, kurz vor 23:30 Uhr und nach einem gemütlichen Schlappentag-Grillabend, ist es Zeit, Bilanz zu ziehen:
Kurz vor neun Uhr heute Morgen begann mein Schlappentag. Da bin ich runter zum Rathaus gegangen, um nichts vom offiziellen Teil zu verpassen. Aber viel zu verpassen gab es da leider nicht.
Ehrlich gesagt: Es war eher langweilig, bis endlich – nach vielen Reden von Amts- und Würdenträgern – der oder die Schützenkönig/in proklamiert wurde. Da könnte man dramaturgisch deutlich mehr daraus machen, meine ich. In diesem Jahr gibt es eine Schlappenkönigin, das finde ich richtig gut.
Den anschließenden Festumzug vom Rathaus bis zum Festgelände an der Lessingstraße habe ich mir dann vom Logenplatz in unserer Wohnung im 1. OG aus angesehen. Ich bin ein großer Fan von Festumzügen! Aber dieser war nicht so spektakulär. Am meisten beeindruckt hat mich noch die Delegation aus der tschechischen Partnerstadt Cheb. Die haben mit ihrem Jugendblasorchester und den „Tanzmariechen“ noch am meisten Festtags-Stimmung verbreitet.
Und dieses Kinderfahrzeug fand ich noch ganz lustig, das auch im Festumzug mitfuhr:
Dann bin ich zum Festgelände, um das Eintreffen des Festumzuges in das Festzelt mitzuerleben. Aber leider war das Fehlanzeige. Dort kamen die einzelnen Gruppen völlig isoliert an. Wie ich hinterher feststellte, kommentierte Herold Peter Kampschulte das Geschehen nur noch einmal an der Lessingstraße kurz vor dem Abbiegen des Zuges auf das Festgelände. Das war zwar gut gemeint, hat aber seine Wirkung nicht voll entfalten können.
Immerhin bekam ich von einem Kaminkehrer aus der mitlaufenden Zunftgruppe einen kleinen Glücksbringer geschenkt, worüber ich mich sehr gefreut habe:
Also bin ich zunächst nach Hause, habe gearbeitet und noch alles für den Grillabend vorbereitet, weil ich mir schon dachte, dass es nach dem Schlappenbier nicht mehr so gut von der Hand gehen würde. Und dem war auch so. Starkbier ist wirklich mit Vorsicht zu genießen. Aber die Leute im Festzelt zu beobachten, das hat schon Spaß gemacht – mal von den Dirndl-Modesünden abgesehen, die ich dort zu sehen bekam. Das war zum Teil schon gruselig.
Auf dem Grillabend konnte ich mich dann erst einmal erholen. Es war eine nette Runde. Schlappenbier gab es da auch, aber davon habe ich mich dann doch ferngehalten. Das ist einfach nicht kalkulierbar …
Nächstes Jahr werde ich längere Zeit im Zelt verbringen und mir das Treiben dort angucken. Das ist immer noch das Schönste am Schlappentag!