Ein großer Spaß
Wer einmal wirklich fränkischen Humor erleben will, der muss in Hof den Nachtwächter-Rundgang miterleben. Der Hofer Nachtwächter, der uns bei seiner heutigen Führung leider nicht seinen Namen verraten hat, ist spitze!
Er heißt Dieter Brandl – die Seite gaestefuehrer-hof.de gibt darüber Aufschluss. Ich habe mich schon lange nicht mehr so gut amüsiert. Er ist dermaßen ur-fränkisch in seiner Art, seinem Dialekt und seinem trockenen Humor – alleine das ist schon die vier Euro wert, die die 90-minütige abendliche Führung kostet.
Abgesehen davon habe ich viel über Hof, seine Sitten und Gebräuche und seine politische Vergangenheit erfahren.
Treffpunkt war die Michaeliskirche, die – wie ich jetzt weiß – die größte Hallenkirche Oberfrankens ist und in deren Fassade noch heute zwei Kanonenkugeln aus dem 16. Jahrhundert stecken.
Außerdem weiß ich jetzt beispielsweise, was es mit dem „Auf-den-Tisch-klopfen“ zur Begrüßung auf sich hat, woran man fränkische und böhmische Kreuzgewölbe voneinander unterscheiden kann, wo sich der erste Laden in Hof befand, woher der Begriff Eselsbrücke kommt, welchen Einfluss bereits Napoleon daran hatte, dass Hof nach dem 2. Weltkrieg nicht DDR-Gebiet wurde und warum ein Bier-Vollrausch im Mittelalter lebensverlängernd wirkte.
Wenn das mal kein Spektrum ist! Leider war der Nachtwächter nicht immer gut zu verstehen, weil er eher leise sprach, was sich nicht besonders gut mit dem Verkehrslärm an den Erläuterungsstellen vertrug. Aber das ließ sich verschmerzen.
Die nächste Führungstermine können hier eingesehen werden: Nachtwächter-Rundgang