Volksfest-Rituale

Volksfest-Rituale

Man kann jetzt nicht sagen, dass es „gewachsene“ Rituale sind: Aber es gibt schon einige Gepflogenheiten, die meinen Volksfestbesuch in Hof prägen.

Ein fester Tag, das Volksfest zu besuchen, gehört nicht dazu. So viel sei schon mal verraten. Dieses Jahr kam es so aus, dass wir nur am heutigen Montag unseren alljährigen Besuch absolvieren konnten. Wenn ich die Bilder vom Wochenende auf der Homepage der Volksfestwirte und auch auf ihrem Facebook- und Instagram-Account ansehe, wo die gesamte Hall’n (für Nicht-Hofer: das Festzelt) nur so vor Menschen strotzte, ist der Montagabend für die Veranstalter und Mitabeiter wohl eher als „Ruhetag“ zu bezeichnen. Die Besetzung der Hall’n war doch eher übersichtlich.

Für mich ist das jetzt nicht so tragisch, alldieweil das wichtigste Ritual meines Besuchs das Probieren des Volksfestbieres im Biergarten hinter der Hall’n ist. Letztes und vorletztes Jahr standen wir dazu am Rande an einem der Stehtische. Die gab es dieses Jahr nicht. Also haben wir uns einen unauffälligen Platz an den Biergarten-Bänken gesucht. Unauffällig deshalb, weil es doch irgendwie doof ist, wenn man nur zu zweit aufs Volksfest geht. Aber zu meinem Bedauern kenne ich auch im dritten Hofer Jahr niemanden, der begeisterter Volksfestbesucher wäre. Nun gut, es ist wie es ist. Wenn ich es einmal schaffe, in einer Gruppe zu gehen, dann habe ich es vielleicht geschafft, „a echte Hofera“ zu sein. Ich lasse mich da gerne positiv überraschen.

Auf jeden Fall schmeckte mir das Volksfestbier gut. Und die Tischdekoration hatte ich mir quasi selbst mitgebracht. Denn zu meinen Volksfest-Ritualen gehört auch, über den Rummelplatz zu gehen, mir die spektakulärsten Fahrgeschäfte anzusehen und mir an der Bude Lose zu kaufen, an der man auf jeden Fall irgendeine Pflanze gewinnt. Dieses Jahr war es eine Sonnenblume – leider nur der Minimalgewinn. Aber sie macht doch ein bisschen was her, und ich habe eine Erinnerung an das diesjährige Volksfest.

Meine „erloste“ Volksfest-Sonnenblume und die Bonbons, die beim Volksfest-Umzug am letzten Freitag den Weg in unser Wohnzimmer, das im 1. Stock liegt, gefunden haben.

Und wenn ich dann noch die Biermeile einmal auf und ab gegegangen bin und die Neuerungen begutachtet habe, dann ist es Zeit zum Hinsetzen, Biertrinken und „Leute gucken“. Dieses Jahr interessierte mich auf der Biermeile natürlich vor allem das neue „Weineckla“. Das habe ich mir besonders gerne angeschaut, weil dort Wein aus meiner unterfränkischen Heimat ausgeschenkt wird – Silvaner, Bacchus, Rotling, Domina, Dornfelder und Secco. Da kann man nicht meckern.

Aber nach Wein war mir nicht, denn zum Hofer Volksfet gehört für mich Bier. Und als ich mit meiner Maß fertig war, gehört auf dem Rückweg durchs Zelt auch noch das Abschlussritual dazu, einige Minuten der Band anzuhören, die gerade spielt. Das waren „Gery & the Johnboys“ – Rock ’n‘ Roll. Damit war ich gleich fertig, weil das überhaupt nicht meine Musik ist und es auch nie werden wird. Ich hatte aber Spaß an den Paaren, die so voller Begeisterung zur Musik tanzten und durch die wir uns durchwurschteln am Zeltausgang mussten.

Ich wünsche allen, die das Volksfest noch besuchen, viel Spaß! Und nicht so viele Bänke kaputt machen. Den Freddy von den Volksfestwirten treibt Eure Feierwütigkeit anscheinend schon echt um! Volksfestwirt-TV

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