Alles andere als ein Scherbenhaufen

Alles andere als ein Scherbenhaufen

Eigentlich sind wir nur aus einer Laune heraus nach Selb gefahren. Wenn man ehrlich ist, ist Selb nicht der Nabel der Welt. Aber wir hatten uns schon im Sommer vorgenommen, irgendwann das zu besuchen, was man mit Selb verbindet: das Porzellanikon und die Outlets. Gelohnt hat es sich in jeder Hinsicht.

Wir haben nur einen Fehler in unserer „Dramaturgie“ gemacht – nämlich erst zu shoppen und dann ins Porzellanikon zu gehen. Das habe ich echt bereut. Denn das Staatliche Museum für Porzellan ist wirklich etwas für mindestens einen halben Tag und nicht nur etwas für zwei Stunden.

Ehrlich gesagt hatte ich bei unserer Ankunft keine allzu großen Erwartungen. Aber was ich vorgefunden habe, war wirklich richtig klasse!

Das Museum besteht aus nicht weniger als sechs Häusern, die ganz unterschiedliche Schwerpunkte beim Thema Porzelllan setzen – Produktion, Verwendungszwecke, Verwaltung, Sonderausstellungen, Kunst.

Es ist alles so liebevoll gestaltet und gleichzeitig informativ aufbereitet, dass es eine wahre Freude ist, sich dort aufzuhalten. Und wie es manchmal so geht, hatten wir noch eine Extraportion Glück. Weil wir so spät dort waren, fanden die Vorführungen der Dreherei und der Gießerei nur für uns statt – sehr sympathisch und professionell vermittelt von einem jungen Mann, der David hieß (den Nachnamen habe ich vergessen) – seines Zeichens sowohl gelernter Modelleur als auch Porzellanechniker. Er war Porzelliner mit Leib und Seele. Und weil er offenbar auch Spaß daran hatte, uns „sein“ Museum zu zeigen, hat er nur für uns auch noch die Dampfmaschine und die Trommelmühlen zum Mahlen von Quarz und Feldspat angeschmissen. Das war toll! Und ein Folgebesuch ist unbedingt erforderlich, weil wir ja nicht durchgekommen sind in der uns verbleibenden Zeit. Darauf freue ich mich heute schon!

Und hier noch einige Eindrücke:

 

 

2 Gedanken zu „Alles andere als ein Scherbenhaufen“

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