Na denn, Prost!
Als ProHof-Mitglied kommt man ja immer mal in den Genuss von schönen Veranstaltungen. Vorgestern hatte ich die Möglichkeit, eine fast 90(!)-minütige Brauerei-Führung bei Scherdel mitzumachen. Kostenlos! Und das war noch längst nicht alles.
Ich habe allerhand erfahren – sowohl übers Bierbrauen als auch darüber, was in Hof neben den Scherdel-Bieren noch alles gebraut wird: Biere für EKU und Thurn und Taxis.
Als ich EKU mal wieder gesehen habe, fiel mir mein mehrtägiger Klassenausflug in der sechsten Klasse nach Kulmbach wieder ein. Da wurde EKU noch dort gebraut, und wir machten eine Brauereiführung. Und was 1977 noch ging, wäre heutzutage unvorstellbar: Jeder Schüler bekam eine Bierprobe geschenkt. Das haben wir natürlich nicht getrunken, sondern brav mit nach Hause genommen. Ob ich damit jemandem eine Freude gemacht habe, weiß ich nicht mehr. In Weinfranken wohl nicht so wirklich …
Aber zurück zur Brauerei-Führung bei Scherdel. Es waren 40 Personen bei der Führung dabei. Alles ProHof-Mitglieder, die auch noch jemanden mitbringen konnten. Und die Nachfrage war wohl noch viel größer. Das hat mich etwas überrascht, weil ich dachte, dass man auch hier schon zu Schulzeiten eine Brauerei-Führung macht. Dem ist aber offensichtlich nicht so. Ich war in Begleitung meines Mannes Dirk John, der auch die schönen Fotos gemacht hat.
Das hier sind Eindrücke aus dem Alten Sudhaus, wo es sehr kuschelig warm war. Schön fand ich auch das alte Firmenschild, das im Treppenhaus hing.
Das B.Sch. kam häufiger vor, und ich weiß leider immer noch nicht, wofür es steht. Vielleicht habe ich die Erklärung verpasst (es war nämlich zwischenzeitlich ganz schön laut), oder es wurde gar nicht thematisiert. Gefragt habe ich dummerweise aber auch nicht.
Es gab unheimlich viel Information aufzunehmen – über Malz, Hopfen, Maische, Läuterung, ober- und untergärige Hefe, Merlin (ja, wirklich!), Whirlpool (ja, auch das wirklich!), Filtration, Abfüllung. Insgesamt braut und füllt Scherdel im Jahr rund 160.000 Hektoliter Bier, also 16 Mio. Liter ab.
Hier ein kleiner Eindruck:
Und das Gelände ist auch ganz schön groß. Das hätte ich nicht gedacht. Beeindruckend war auch der Übergang vom Braubereich zur Abfüllung – sowohl von der Strecke als auch den Rohren, die unseren Weg begleiteten.
Die Abfüllanlage war leider nicht in Betrieb, aber die palettenweise gelagerten Etiketten waren zumindest sehr fotogen.
Nachdem wir dann so viel Theorie rund ums Bier gehört und im Sudhaus geschwitzt hatten, kamen wir in Schmidts Keller auch noch in den Genuss von Scherdel-Bieren und leckerem Fleischkäse. Dabei habe ich mich noch sehr nett mit einem Ehepaar aus Krötenbruck unterhalten und mal wieder für mich Neues über Hof erfahren.
Es war wirklich schön, mal hinter die Kulissen einer Hofer Brauerei gucken zu können. Herzlichen Dank an ProHof und die Brauerei Scherdel – für die Führung und die leckere Brotzeit!