Südlich von L’Aquila – 02.04.2023

Südlich von L’Aquila – 02.04.2023

Heute will ich gar nicht viel Worte machen. Lasst Euch mit der Bildergalerie einfach entführen in die besondere Schönheit der Gegend südlich von L’Aquila.

Naturfaszination Pian Grande – 01.04.2023

Naturfaszination Pian Grande – 01.04.2023

Auf in ein neues Abenteuer! San Marino haben wir hinter uns gelassen, der Weg in die Abruzzen liegt vor uns. Da waren wir auch noch nie. Dass die Abruzzen unser diesjähriges Urlaubsziel werden sollten, liegt daran, dass wir unser ursprüngliches Ziel verworfen haben. Sizilien hätte es eigentlich werden sollen. Auf meinen Wunsch hin haben wir davon Abstand genommen. Ich war nicht bereit, für den Flug den geforderten Preis zu bezahlen und die lange Fährüberfahrt schreckte mich auch ab. Also suchten wir uns ein anderes Ziel und wurden mit den Abruzzen für eine Woche und den Cinque Terre für eine weitere Woche fündig. Die Cinque Terre haben wir letztes Jahr auf dem Weg in die Toskana schon einmal kurz gestreift, ähnlich die San Marino in diesem Jahr. Die Abruzzen sind uns beiden völlig fremd. Allenfalls die Tatsache der schweren Erdbeben 2009 und 2016 in der Region waren uns ein Begriff. Das sind sicherlich nicht die besten Voraussetzungen für ein Urlaubsziel, aber landschaftlich sind die Abruzzen unheimlich reizvoll. Als passionierter Landschaftsfotograf hat John die Hotspots rausgesucht.

Auf unserem Weg von San Marino nach L’Aquila zu unserer Ferienwohnung hatte er mit dem Pian Grande, einer Hochebene bei Castelluccio in Umbrien, schon einen echten Volltreffer gelandet. Landschaftlich ein absoluter Traum. Die Fotos zeigen es Euch. Sie machen aber zum Teil auch deutlich, wie die Erdbebenregionen heute noch aussehen: eingestürzte Dächer, gestützte Häuser, zerstörte Orte. Castelluccio ist eines der am schlimmsten betroffenen Orte des Bebens von 2016. Die Altstadt von L’Aquila, wo wir die Ferienwohnung in einem alten Palazzo aus dem 15.Jahrhundert haben werden, kämpft noch immer mit den Folgen des Bebens im Jahr 2009. Das machen die Eindrücke auf der Hochebene Pian Grande zwar nicht vergessen, aber sie entschädigen vielleicht auch die Betroffenen zum Teil für das erlittene Leid. Uns jedenfalls hat die fantastische Landschaft mit ihren freilebenden Kühen und Pferden fasziniert. Für die dort gerühmte Blütenpracht sind wir mit unserer Reise zu früh dran, aber ein paar Krokusse streckten doch schon ihr Köpfchen raus.

Der Weg weiter nach L’Aquila zeigte die Spuren der Erdbeben ganz deutlich. Durchfahrten durch manche Orte gibt es nicht mehr. Sie sind eine „Zona rossa“ – eine rote Zone, gesperrt für die Öffentlichkeit. Das ist schon bedrückend. Und auch L’Aquila, wo wir gegen 18:30 Uhr dann doch auch endlich ankommen, leider bei Regen, zeigt noch enorme Spuren von Zerstörung, aber auch Wiederaufbauaktivitäten und neuen Glanz. Unsere Ferienwohnung gehört unbedingt zur letztgenannten Kategorie. Davon gibt es zu einem späteren Zeitpunkt Bilder. Heute hatten wir genug damit zu tun, einen Parkplatz zu finden und endlich etwas zu essen zu bekommen …

 

Ein Hoch auf San Marino – 31.03./01.04.2023

Ein Hoch auf San Marino – 31.03./01.04.2023

Was sagt Euch San Marino? Ich verbinde mit San Marino, dass die Fußballmannschaft immer hoch gegen Deutschland verliert und dort eine Rallye stattfindet. Vielleicht noch, dass es ganz von Italien „umzingelt“ und ein kleines Land ist. Aber wie es da ist? Ich hatte wirklich keine Ahnung.

Da trifft es sich doch gut, dass die Republik San Marino auf dem Weg in die Abruzzen liegt, wo wir eine der zwei Wochen unseres diesjährigen Urlaubs verbringen wollen. Also war die gleichnamige Hauptstadt von San Marino das Ziel unseres heutigen Auftakt-Reisetages. Das war nämlich das Erste, was ich – ich gebe es zu via Wikepedia – über San Marino gelernt habe: Es ist kein Stadtstaat, sondern besteht aus mehreren Orten. Ganz oben auf dem Berg Titano liegt die Hauptstadt San Marino. Das war ein ganz schönes Gekurve, bis wir uns bis nach oben „geschraubt“ hatten. Sechs oder sieben Kilometer geht das so, wenn man in Rimini die Staatsgrenze Italien/San Marino – fast unbemerkt – überschritten hat. Das Hotel Rosa war unser Domizil für die eine Nacht, die wir dort verbringen wollten. Die Hauptstadt ist eine sehr alte Stadt. Man sagt der Republik San Marino ja nach, sie sei vermutlich eine der ältesten Republiken überhaupt. Das könnt Ihr ja alle selbst nachlesen bei Wikipedia. Die Stadt ist auf jeden Fall wunderschön und der Ausblick grandios. Aber natürlich muss man sich im Klaren darüber sein, dass sich die extreme Hanglage rächt. Gefühlt sind die Piazzen die einzig ebenen Flächen im ganzen Stadtgebiet. Die liegen auf unterschiedlichen Ebenen. Unser Hotel war natürlich quasi auf der obersten Ebene. Das Restaurant, das uns die nette Dame an der Hotel-Rezeption empfohlen hatte, brachte selbstredend erst einmal einen Abstieg mit sich. Das Lokal hörte auf den schönen Namen „Il Ritrovo dei Lavoratori“ (Freier übersetzt: Der Treffpunkt der Arbeiter). Da hat es mir ausnehmend gut gefallen, auch wenn die Italiener einen Hang für „falsches“ Licht in Lokalen haben. Es war unglaublich hell dort, schlicht eingerichtet, hatte aber eine gute Atmosphäre. Die Kellnerin war sehr nett und das erste, was sie uns nach der Bestellung brachte, war ein sehr leckeres italienisches Bier und dazu ein Hofbräuhaus-Glas und Teller der Marke Bauscher. Verrückt, oder? Da fährt man 1.000 Kilometer und trinkt aus bayerischen Gläsern und isst von oberfränkischem Geschirr. Aber das Essen war 100 % Italien und schmeckte ausgesprochen lecker.

Vorgewarnt durch unser Hotel, wussten wir bereits, dass am 1. April in San Marino Feiertag ist – und am 1. Oktober übrigens auch. Beides sind sehr wichtige politische Feiertage, und es passiert auch das Gleiche. An beiden Tagen findet in der Republik San Marino die Übergabe der Staatsgeschäfte an die nachfolgenden beiden Regierungsoberhäupter statt. San Marino hat nämlich seit vielen Jahrhunderten zwei Staatsoberhäupter, die jedes halbe Jahr wechseln. Morgens schon wurden in regelmäßigen Abständen zwei Kanonenschüsse abgegeben. Und jedes Mal heulte danach für mehrere Minuten eine Autoalarmanlage. Vor dem Regierungssitz, dem Palazzo Pubblico, sammelten sich die Würdenträger in sehr fantasievollen Uniformen für einen Festumzug durch die Stadt bis zur Basilika San Marino.

Die Flagge ist gehisst, Einheimische und Touristen sind auf den Beinen – und die Geschäfte haben geöffnet. Darüber war ich dann doch ganz froh, weil ich doch einen Kühlschrankmagneten, san-marinesischen Wein und eine Flagge kaufen wollte. Das Umzugsspektakel haben wir uns nicht mehr angesehen, wir wollten dann doch weiter in Richtung Abruzzen. Es lagen noch rund sechs Stunden Fahrzeit bis L’Aquila vor uns, wo wir eine Ferienwohnung beziehen mussten. Aber für einen Rundgang entlang eines Teils der alten Stadtmauer reichte die Zeit noch in San Marino.

Und hätte ich Staatsgeschäfte zu erledigen in San Marino: Ich hätte ganz kurze Wege. Das Innenministerium liegt schräg gegenüber des Arbeitsministeriums und des Wirtschaftsministeriums. So kann Metropole auch gehen … Und es lohnt sich wirklich, noch einmal wiederzukommen.

Übrigens ist San Marino eine Stadt mit vielen Museen, mit auch etwas außergewönlichen:

Vampir-Museum, Migrationsmuseum, Wachs-Museum, Museum der Kuriositäten. Es gibt aber auch ein Staatliches Museum, ein Naturhistorisches Museum und das Museum bäuerlicher Tradition, wer es konventioneller mag.