Faszinierendes Allerlei – 04.04.2023
Heute haben wir uns auf den Weg gemacht zum Campo Imperatore, einer Hochebene im Parco Nazionale del Gran Sasso e Monti della Laga, die nur wenige Kilometer von L’Aquila entfernt liegt auf 1.500 – 1.900 Metern. Allein, wir kamen gar nicht bis dahin, weil auf dem Piano di Fugno auf knapp 1.400 Metern Ende war. Danach war wegen Schnees gesperrt. Wir sahen zwar keinen, aber Stop heißt halt nun mal Stop. Das war zwar schade, aber die Aussichten auf die noch schneebedeckten Berge des Apennin waren von dort wunderschön, wie überhaupt die ganze Landschaft da unglaublich schön ist. Wenn man sich die Bäume wegdenkt, könnte man es auch für Island halten. Keine Menschenseele weit und breit. Kalt war es allerdings schon. Bei -1° mussten wir alle Jacken anziehen, die wir im Auto dabei hatten. Da hätten wir uns einen Schafspelz gewünscht. Doch den hatten wir weiter unten an uns vorbeiziehen lassen, als ein Schäfer mit seiner Herde und den besonderen weißen Schutzhunden, den Maremmen-Abruzzen-Schäferhunden, unseren Weg kreuzte.
Auf dem Weg wieder runter machten wir Halt an einem See, dem Lago di Filetto und dem kleinen Kirchlein Tempietto di Sant’Eusanio. Das alles gehört zur Gemeinde Filetto, durch die wir dann auch kamen. Dort wäre vielleicht auch eine ganz interessante Kirche gewesen, die man uns noch auf einem Hinweisschild angedient hatte. Aber die Ortsdurchfahrt war so eng, dass wir doch lieber darauf verzichtet haben. Am Sonntag hatten wir uns schon durch so manche wirklich enge Straße gedrängt, darauf hatten wir heute wirklich keine Lust. Vor allem, als wir miterlebten, wie eng es schon für einen kleinen Panda war, der uns entgegenkam.
In L’Aquila wieder angekommen, fuhren wir zur Kirche Santa Maria di Collemaggio. Sie ist wirklich sehr schön, allerdings mussten wir schmunzeln, weil der Satz „Sie liegt malerisch am Rande der Stadt in einem Park“ bei Wikepedia nun so gar nicht zutraf. Die erdige große rechteckige Fläche vor der Kirche wurde von einem großen Traktor gepflügt, rechts neben der Kirche waren Bauzäune, zugänglich war sie sowieso nicht und links die ehemalige psychiatrische Klinik von Collemaggio – ein veritabler Lost Place. Den haben wir uns natürlich besonders genau angesehen. Es ist ein sehr großes Gelände mit vielen Gebäuden, von denen offenbar doch auch einige noch genutzt werden – zumindest von Veterinärmedizinern. Eine alternative Gruppe mit Namen Casematte hat sich dort angesiedelt, und es herrschte reger Autoverkehr.
Und weil wir uns ja auch sehr gerne Friedhöfe ansehen, besuchten wir noch den Friedhof von L’Aquila – auch ein riesiges Gelände mit alten Gräbern und vielen Mausoleen. Und natürlich ging es auch da steil bergauf. Aber es hat sich wirklich gelohnt.
Den Abend haben wir im „Strapescato“, einem Fischrestaurant in L’Aquila verbracht. Das Essen und der Wein waren köstlich, die Tellerdekoration allerdings etwas gewöhnungsbedürftig. Denn zu meinem Fischfilet hatte sich auch der Rest der Kreatur gesellt. „Schau mir in die Augen, Kleines“ hieß es da.